Hervé Guibert

Hervé (Serge) Guibert, geboren am 14. 12. 1955 in Saint-Cloud als Sohn eines Tierarztes und einer Augenoptikerin. Nach Beendigung der Grundschule in Paris zog Guibert mit seinen Eltern nach La Rochelle. Dort besuchte er zunächst den naturwissenschaftlichen Zweig des Gymnasiums, später den sprachlichen Zweig. Während des Unterrichts verfaßte er 1971 erste literarische Texte. Kurze Zeit später schloß er sich der Theatergruppe “La comédie de La Rochelle” an und entdeckte seine homosexuellen Neigungen. 1973 löste er sich von seinem Elternhaus und ging nach Paris zurück. Es erfolgten mehrere vergebliche Versuche, an der Filmhochschule (Idhec) und am Konservatorium aufgenommen zu werden. 1973–1977 schrieb Guibert für verschiedene Zeitschriften (“Cinéma”, “Had”, “Les Nouvelles littéraires”, “Vingt Ans”, “Combat”) vor allem Filmkritiken, für “Vingt Ans” auch die Kolumne “Wunschbriefkasten für einsame Herzen” und das “sexualwissenschaftliche Dossier”. 1977 wurde er Film- und Fotokritiker für “Le Monde”, obwohl er bis dahin kein einziges Foto geschossen hatte. Zur selben Zeit nahm ihn Michel Foucault in seinen engsten Freundeskreis auf, und es setzte ein über mehrere Jahre andauernder Briefwechsel mit Roland Barthes ein. Zu Beginn der achtziger Jahre entfaltete Guibert eine fieberhafte Reisetätigkeit, die bis zu seinem Tod nicht abriß. Für seine literarische Produktion zog sich Guibert in den achtziger ...